Der Legende nach soll der heilige Rupert schon im 6. Jh. eine Kultstätte eingerichtet haben; vielleicht sogar bei einem älteren Quellenheiligtum. Die erste gesicherte Erwähnung im 16. und 17. Jh. nennt zunächst eine kleine hölzerne Kapelle, die 1714 und 1732 durch Stein ersetzt wurde und einen Glockenturm erhielt. Wallfahrten fanden hauptsächlich vor 1700 statt.

Das weitgehend verfallene Kirchlein restaurierte der Müllner Peter 1826-27 mit Hilfe von Nachbarn und Freunden, zur Hälfte aus eigenen Mitteln. Die Ölbergkapelle wurde am 24.9.1827 benediziert und es fanden danach wieder Wallfahrten statt. Diese waren stark regional geprägt und wurden in der Karwoche und zum Hauptfest des heiligen Ulrich (4.7.) abgehalten. Angesprochen war die einheimische Bevölkerung mit ihren persönlichen Sorgen, wie Krankheiten und tägliche Not. In der kleinen Kapelle fühlte sie sich den Ängste und Leiden Christi am Ölberg nahe und erhoffte Trost an diesem stillen Ort.

1972 wurde die Idee der Wallfahrt vom „Freundeskreis Müllner Peter von Sachrang“  aufgegriffen und seitdem findet jährlich eine „bayrisch-tirolische Wallfahrt“ im September statt.

Petrus und Magdalena vom Heiligen Grab (18. Jh.)

Aus der Ölbergkapelle stammen die beiden Heiligenbilder, die in der Fastenzeit vor dem verhüllten Altar aufgestellt wurden. Sie gehörten zu einer Bildkomposition, die der Bevölkerung das Heilige Grab theatralisch verdeutlichen sollte. Zu Beginn des 19. Jh. wurde dieses bildliche Anschauungsmaterial durch die Bayrische Regierung verboten, weil die Religion verstandesgelenkt erfasst werden sollte.

Monstranz, 1730 (Bild: M. von Treu)

Die mit bunten Steinen besetzte, vergoldete Monstranz stiftete 1827 Thomas Huber, der Bruder des Müllner Peter, zur Einsegnung der Ölbergkapelle.

 

Truhe „MH 1792“ (Gertrud Dierks, Markt Schwaben, Heimat- u. Geschichtsverein)
mit den Signaturen von Jesus und Maria, aus dem Anwesen in Aschach.

 

Votivtafeln aus der Ölbergkapelle

(Erzbischöfliches Ordinariat München, Kirchenstiftung Sachrang) Die Tafeln stammen überwiegend aus dem 19. Jh. und sind in Ölfarben-Technik auf Holz gemalt. Hauptmotiv der Bilder ist die Darstellung der schlafenden Jünger und des betenden Christus. Palmen verweisen auf das Geschehen im Heiligen Land. Die Votanten knien betend gegenüber der Szenerie im Garten Gethsemane, ihre Beischrift lautet meist „ex voto“, mit der Jahreszahl versehen. Zum Gedenken an den Oberjäger Sebastian Heitzmann, der 1735 durch einen „erbärmlichen Holzsturz“ zu Tode kam, wurde ein Marterl gestiftet.

 

Bildertafeln (Foto Berger, Prien)

Die Rokoko-Bildertafeln aus der Ölbergkapelle (Ende 18. Jh.) zeigen das „Geheimnis des freudenreichen, des schmerzhaften und des glorreichen Rosenkranzes“. Die Bildfolge wurde vermutlich von Joseph Zaglacher aus Erl in Tirol gemalt. (18. Jh.)