Im Jahre 1809 übernahm der MP von seinen Vater die Mühle und den Hof. bedingt durch den boden und das klima war der getreideanbau im Priental nur beschränkt möglich. somit war dem Müller ein gesichertes einkommen nicht garantiert. alleine in der Herrschaft Hohenaschau gab es neun Mühlen. sie wurden durch bäche gespeist, die zu diesem Zweck gestaut wurden. Für die Pfl ege des baches war der Müller durch jährliches ausräumen verantwortlich.

Mühlenmodell (von Wolfram Huber, Gangkofen)

Modell einer oberschlächtigen Mühle um 1800 die verdeutlicht, wie das Wasser über die radschaufeln läuft, den waagrechten Wellbaum in bewegung setzt, dessen gezahntes rad in die spindel eingreift. Diese treibt wiederum einen senkrecht stehender Wellbaum damit an und den daran befestigten Mahlstein. Jährlich wurde von der Herrschaft Hohenaschau eine Mühlenschau abgehalten, die unsauberkeit, technische Mängel und betrug in den Mühlen überprüfte. schmutz, ja sogar spinnweben, wurden dann reklamiert. Der großvater des Müllner Peter, georg Huber, wurde öfter zu geldstrafen für unsauberkeit verurteilt. Die Höchststrafe, der entzug der Mahlerlaubnis, drohte ihm jedoch nie.

Aufschüttvorrichtung (Fam. Bauer, Grablmühle/Fam. Danner, Aschach)

Die trichterförmige aufschüttvorrichtung diente zur aufnahme der getreidekörner. Während des Mahlvorganges hatte der kunde das recht, die arbeiten zu beobachten. gezahlt wurde entweder „auf Muß“, wobei der Müller den 30.teil des gemahlenen getreides erhielt, oder „auf Maß“, wobei der kunde einen festgelegten teil bekam und der Müller den überschüssigen rest des gemahlenen korns.

Müllerfigur (nach einer Zeichnung von Franz Feistl)

Der Müller trägt die typische kleidung seines berufes um 1800. Das Misstrauen, das der berufssparte entgegengebracht wurde, geht bis ins Mittelalter zurück. Der Müllerberuf galt als „unehrlich“, weil er mit Übervorteilung und dubiosen geschäften in Verbindung gebracht wurde. Viele Mühlen arbeiteten auch nachts, und das war verdächtig.

Sackkarre (Fam. Bauer, Grablmühle/Fam. Danner, Aschach)

Der Handelsweg für große Mengen des bayrischen getreides führte über sachrang. Die bauern des Prientals verschaff ten sich mit getreidetransport, aber auch mit dem Viehtransport nach tirol einen zusätzlichen Verdienst. über schmugglerpfade gelangte aber auch so genannte “geschwärzte“ Ware an der Zollkontrolle vorbei an ihr Ziel.

Arbeitsgeräte (Fam. Bauer, Grablmühle/Fam. Sander, Sachrang)

Mehlsieb, Mehl- oder getreideschaufel und der Mehltrog gehörten zum Werkzeug der Mühle.

Funktionszeichnung (Foto Deutsches Museum, München)

eine oberschlächtige Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert zeigt einzelheiten der arbeitsweise einer Mühle.

Tischzeichnung (St. Kastenmüller, Gräfelfi ng)

Müller kennzeichneten ihre tische im Wirtshaus mit tischzeichnungen, wie dieses farbige beispiel aus tirol verdeutlicht.